Es beginnt in einem Wohnzimmer irgendwo in Kapstadt. Ein Junge, kaum zehn Jahre alt, lauscht der Plattensammlung seines Vaters, übt heimlich auf der Gitarre und wartet darauf, dass die Haustür aufgeht. Wenn der Vater nach Hause kommt, erwartet ihn ein kleines Konzert – mit kindlicher Inbrunst, aber überraschend viel Gefühl. Fast zwei Jahrzehnte später spielt Will Linley seine Songs nicht mehr im Wohnzimmer, sondern auf den großen Bühnen der Welt. Was geblieben ist, ist die Leidenschaft – und die Fähigkeit, Emotionen in präzise geschnittene Popmelodien zu verwandeln, die Millionen bewegen.
Mit seinem Debüt „miss me (when you're gone)“ wurde der damals 20-Jährige 2021 schlagartig bekannt. Über 20 Millionen Streams auf Spotify, Platz eins im südafrikanischen Radio, Goldstatus. Ein Erfolg, der sich wie ein Versprechen anfühlte. Seither liefert Linley zuverlässig: Songs, die klingen, als würden sie auf einer Achterbahnfahrt zwischen Euphorie und Melancholie entstehen – stets ehrlich, stets zugänglich. Seine EPs „Kill All My Feelings“ (2022) und „Magic“ (2023) erzählen von Liebe, Verlust, Zweifel – alles verpackt in Refrains, die man schon beim zweiten Hören mitsingen will. „Heartbreak Bangers“, wie die britische Musikplattform The Line of Best Fit schrieb.
Dabei ist Linleys musikalisches Talent kein Zufallsprodukt. Schon mit zehn Jahren begann er zu schreiben – wenn auch, wie er heute lachend sagt, vieles davon besser für immer in der Schublade geblieben wäre. Was geblieben ist: Die Ernsthaftigkeit im Umgang mit Emotionen und die Gabe, selbst schmerzhafte Themen in helle, tanzbare Songs zu verwandeln. Es ist diese Balance aus Tiefe und Leichtigkeit, die ihn zur Stimme einer Generation macht, für die Gefühl und Pop längst kein Widerspruch mehr sind.
Sein neuester Song „Cinematic“ gewährt einen ersten Blick auf sein kommendes Debütalbum, welches im Herbst 2025 erscheinen soll. Schon jetzt klingt es nach dem, was Linley am besten kann: Große Gefühle in große Melodien gießen, ohne jemals pathetisch zu werden. Doch wer verstehen will, warum dieser junge Künstler so viele Herzen erreicht, muss ihn live erleben.
Denn auf der Bühne wird Linleys Musik körperlich. Zwischen leiser Intimität und ekstatischem Mitsingen entsteht eine Nähe, die nicht inszeniert wirkt, sondern spürbar ist. Seine Stimme bricht auch mal, er lacht, erzählt Anekdoten, wirkt nie wie jemand, der auf Autopilot spielt. Vielleicht liegt genau darin sein größter Reiz: In einer Authentizität, die sich nicht auf Hochglanz polieren lässt. Nachdem er bereits mit Maroon 5 und OneRepublic auf Arena-Tour war, füllt er mittlerweile mühelos eigene Hallen – von Kapstadt bis Chicago, von TikTok bis zur Festivalbühne.
Im November 2025 bringt Will Linley seine „The Hopeless Romantic“-Tour endlich auch nach Deutschland. Drei Termine stehen auf dem Plan – und wer dabei ist, wird erleben, wie aus Herzschmerz Hoffnung wird, wie Pop nicht nur klingt, sondern fühlt.
