Conor J. O’Brien war schon lange vor den Villagers in Irlands Musikszene unterwegs. Der Sänger und Songschreiber fand in den frühen 2000ern mit der Rock-Gruppe The Immediate musikalischen Erfolg und konnte ordentlich Bühnenerfahrung sammeln – Fähigkeiten, die ihm nach Trennung der Band auch als Solomusiker und schließlich mit den Villagers zugutekommen. Conor legte einen musikalischen Wandel hin und begann sanften, irischen Folk-Pop mit berührenden Lyrics zu komponieren – erst für sich alleine und später gemeinsam mit den mittlerweile festen Mitgliedern der Villagers. Die bereits jetzt prallgefüllte Diskografie der Iren hat eine unglaubliche Variation, in der kein Album dem nächsten gleicht. Mit „Becoming A Jackal“ erschien 2010 das Debütalbum der Gruppe – eine stimmige Mischung aus gefühlvollem Pop und irischem Folk. Der Sound fand von Beginn an Anklang, nicht zuletzt, weil Villagers bereits vor ihrem ersten Album als Support von Neil Young sowie Tracy Chapman durch Europa getourt sind. „Becoming A Jackal“ landete auf Platz 1 der irischen Charts und setzte den Beginn für eine lange, erfolgreiche Karriere. Dieser wurde zuletzt erst in diesem Jahr die Platte „That Golden Time“ hinzugefügt. O’Brien selbst sieht das Werk als seine verletzlichste Arbeit – ein großer Gegensatz zum Vorgänger „Fever Dreams“, auf dem sich Villagers experimentell und psychedelisch zeigten. „That Golden Time“ klingt verträumt, sanft und wie aus einer anderen Welt. Diese „goldene Zeit“ ist hierbei mit Vorsicht zu genießen und handelt vielmehr davon, dass eben früher doch nicht alles besser war, auch wenn die analoge, Social-Media-freie Zeit so gerne romantisiert wird. Das Album ist in seinen Arrangements angenehm reduziert und legt den Fokus auf die sanfte, charakterstarke Stimme des Sängers. Perfekt also für ein intimes Akustik-Set – und genau das spielen Villagers Mitte November in München.