Von außen betrachtet wirkt sie wie eine klassische Rebellin des Alternative-Genres: laut, schillernd, mit Texten über Trauer, Sucht und zerschellte Familienstrukturen. Doch wer RØRY (bürgerlich Rox Pink) nur auf ihre Ästhetik reduziert, verkennt das eigentliche Phänomen. Mit vierzig Jahren feiert die britische Sängerin nicht nur ihren runden Geburtstag, sondern auch ihr musikalisches Comeback – oder besser gesagt: den eigentlichen Startschuss ihrer Karriere. Spät? Vielleicht. Aber was bedeutet schon „zu spät“ in einer Branche, die sich viel zu lange auf Jugendwahn und Hochglanz-Inszenierung verlassen hat? RØRYs Debütalbum „RESTORATION“ stieg direkt in die Top 10 der britischen Charts ein. Ein beispielloser Erfolg für eine unabhängige Rock-Künstlerin. Ihre ausverkaufte UK-Tour krönte sie mit einem gefeierten Konzert im Londoner Kentish Town Forum. Und all das, ohne großes Label oder PR-Maschine im Rücken, dafür mit einer radikal offenen Art, die nicht nur Fans berührt, sondern ein ganz neues Verhältnis zwischen Musikerin und Publikum schafft. Denn RØRY ist nicht nur Musikerin – sie ist auch Überlebende. Von Sucht, Selbstzweifeln, familiären Bruchstellen. Die Geschichten, die sie in Songs wie „In The Bible“ oder „Blossom“ erzählt, tragen nicht nur Melancholie, sondern auch unbändige Kraft in sich. Ihre Message: Genesung kann genauso ikonisch sein wie der tragische Mythos der 27er-Club-Legenden. Und: Es ist nie zu spät, sich selbst neu zu erfinden. Dass RØRY dabei weder mit Exzessen kokettiert noch sich hinter Rock’n’Roll-Posen versteckt, macht sie zur glaubwürdigsten Stimme einer neuen Generation alternativer Musik. In Interviews erzählt sie offen vom Scheitern, vom Alkoholentzug, von ihrem ADHS – und von der Liebe zu ihrer Community, mit der sie auf Social Media über Mental Health spricht. Es ist diese Schonungslosigkeit, die sie so nahbar macht. Und so verdammt wichtig. Wenn RØRY heute auf die Bühne tritt, dann mit der Selbstsicherheit einer Künstlerin, die nicht mehr um Aufmerksamkeit buhlt – sondern sie verdient. Ihre Musik ist verletzlich und gleichzeitig widerständig. Sie fragt nicht nach Erlaubnis. Sie ist einfach da. Und sie bleibt. Im November bringt RØRY diese Energie endlich auch nach Deutschland: Im Rahmen ihrer „Blossom“-Tour macht sie in Köln, Hamburg, Frankfurt und Berlin Halt. Ein Abend mit RØRY ist keine bloße Show – es ist Katharsis, Kollektivgefühl, ein Aufbegehren gegen all das, was uns klein halten will. Wer da nicht hingeht, verpasst mehr als nur ein Konzert.
Nov 2025
13
Köln Luxor
THE BLOSSOM TOUR
Einlass:
19:00 Uhr,
Beginn:
20:00 Uhr
Präsentiert von Messed!Up Magazine