NATHANIEL RATELIFF & THE NIGHT SWEATS

NATHANIEL RATELIFF & THE NIGHT SWEATS

Wenn Nathaniel Rateliff und The Night Sweats auf der Bühne stehen, explodieren sie förmlich vor tiefer, ursprünglicher und ekstatischer Soulfulness. Die Alben dieser Band – zuletzt erschien im vergangenen Jahr die EP „What If I“ – tragen völlig verdient das Logo der legendären Plattenfirma Stax, denn der begnadete Multiinstrumentalist hält das Erbe des legendären Labels aus Memphis in Ehren, während er sich andererseits kühn ins Neuland begibt. Die atemberaubenden Songs, mal mit voller Wucht, mal fein und leise vorgetragen, hört man nicht nur. Das Publikum erlebt sie, wenn der Mann aus St. Louis sie singt, wispert, schreit und weint. In diesen großen Momenten scheint es, als habe Rateliff die Musik von Soulhelden wie Otis Redding oder Sam & Dave eingesogen, in anderen gemahnt er an den jungen Bob Dylan. Da hört man dann seine zweite Seite, den Folksänger, der seine Karriere solo und nur mit Gitarre in der Hand begann. Kongenial spielen dazu The Night Sweats ihre rauen und tiefen Grooves. Die Gitarre jault und knarzt, die Orgel wühlt sich durch die Harmonien und die Bläser setzen die scharfen Akzente. Und dann steht er wieder da, der sensible, introspektive Kerl, der mutig sagt, wie es ist, der seine Zurückhaltung durchbricht, um oft harte Wahrheiten über das Leben, das er gelebt hat, die Menschen, die er verletzt hat, und die Verzweiflung, mit der er gekämpft hat, zu enthüllen. „Meine Songs handeln von den Kämpfen, die ich in meinem Leben hatte. Zu viel trinken, dieser ganze Mist“, sagte er ganz offen, „und dann die Beziehungen, die wir alle haben. In meinem Privatleben bin ich lausig, deshalb ist es lustig, Songs zu schreiben, in denen ich die Dinge ausspreche, die ich nie besonders ehrlich sagen konnte. Denn es ist schrecklich, jemandem etwas zu sagen, von dem man weiß, dass es seine Gefühle verletzen wird. Ich war schon immer jemand, der sagte: ‚Oh, ich esse einfach das hier, das ist schon in Ordnung.‘“ Bloß gut, dass Rateliff seine Gefühle schon lange in seinen Songs ausdrückt und dass er etliche Musiker gefunden hat, die ihn dabei unterstützen. Und natürlich, dass er das sehr regelmäßig live vor Publikum macht. Im Sommer kommen Nathaniel Rateliff & The Night Sweats endlich wieder zu uns auf Tour.

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