Lord Huron hat seine Inspiration lange Zeit aus der namengebenden Gegend um die Great Lakes gezogen. Ben Schneider, der das Solo-Projekt gestartet und dann auf Bandgröße erweitert hat, kam aus Los Angeles in seine alte Heimat Michigan zurück und verwandelte seine Eindrücke in einen wundervoll reformierten Americana-Sound und bastelte rund um die ersten beiden Alben eine fantasievolle Welt aus Western-Groschenheften, Cowboy-Videos und von Lichtinstallationen durchfluteten Live-Shows. Im April nun erscheint mit „Vide Noir“ die dritte Platte, und dieses Mal stammen die Einflüsse aus seinem kalifornischen Wohnort. Man sieht die nächtliche Stadt förmlich vor sich und macht die ziellosen Fahrten mit, durch das San Fernando Valley, über die Santa Monica Mountains oder entlang des Mulholland Drives und durch die Neon-Canyons in Downtown L.A. bis hinunter an die Pazifikküste. Die Songs fühlen sich an wie eine epische Odyssee durch die City, durch die Dimensionen und hinaus in den Kosmos. Frei von Verträgen und mit der Möglichkeit, unbegrenzt im eigenen Studio arbeiten zu können, haben sich Lord Huron die Freiheit genommen, völlig kompromisslos an diesem Sound zu arbeiten und sich von den vorherigen Arbeiten formal und musikalisch zu lösen. Etliche der Songs hat die Band auf Tour getestet, immer wieder neu bearbeitet und mit der Präzision eines Juweliers geschliffen, bis dieser einzigartige Sound entstanden war, der „Vide Noir“ auszeichnet. Staubige Ballade, punkige Kracher, Rockabilly-Anklänge und ätherische Elektropassagen wechseln sich ab und bilden zusammen ein Sternenmeer aus Klang. Natürlich wird all das auch wieder vom Multimedia-Künstler Schneider aufs Schönste begleitet. In diesem Fall stimmt die Floskel: man darf wirklich gespannt sein, welche Gimmicks er sich dieses Mal ausgedacht hat und wie die Live-Shows aussehen werden, wenn Lord Huron im Herbst auf Tour kommen.