JUST MUSTARD

JUST MUSTARD

Apr 2026
12

Hamburg Nochtspeicher

Einlass: 19:00 Uhr,
Beginn: 20:00 Uhr
Präsentiert von Bedroomdisco, kulturnews, Ox-Fanzine & livegigs.de, DIFFUS, concert-news.de
Apr 2026
13

Köln Helios 37

Präsentiert von Bedroomdisco, kulturnews, Ox-Fanzine & livegigs.de, DIFFUS

Ein warmer Schock, ein Aufatmen nach Jahren unter Wasser: Mit ihrem dritten Album „WE WERE JUST HERE“ tauchen Just Mustard aus der Tiefe auf – und wenden sich dem Licht zu. Die fünf Musiker*innen aus dem irischen Dundalk, seit jeher bekannt für ihre schwebenden, verstörend schönen Klanglandschaften, lassen diesmal etwas zu, das in ihrem Werk bislang selten Platz hatte: Euphorie. Schon die Eröffnungsnummer „Pollyanna“ ist eine Zäsur. Der Song, benannt nach der sprichwörtlich überoptimistischen Romanfigur, steht für eine ambivalente Suche nach Glück. Für das Ringen, Freude zu empfinden, ohne sich dabei selbst zu verlieren. Sängerin Katie Ball beschreibt das Schreiben der neuen Stücke als Versuch, „optimistisch zu sein, auch wenn es sich manchmal falsch anfühlt“. Diese Spannung zieht sich durch das gesamte Album: zwischen Aufbruch und Müdigkeit, zwischen dem Wunsch nach Rausch und der Erkenntnis seiner Vergänglichkeit.

Klanglich bleibt Just Mustards Welt vertraut und zugleich verführerisch neu. Die Gitarren von David Noonan und Mete Kalyoncuoğlu verzerren sich bis zur Unkenntlichkeit, der Bass von Robert Hodgers Clarke pulsiert schwer und körperlich, während Shane Maguires Schlagzeug eine rhythmische Unruhe erzeugt, die keine Verschnaufpause zulässt. Doch wo frühere Stücke von „Heart Under“ (2022) noch klangen, als würden sie sich in Dunkelheit auflösen, finden sich hier plötzlich Melodie, Klarheit, Raum. Ball steht diesmal deutlicher im Vordergrund, ihre Stimme leuchtet – hell, fragil, fast trotzig. Produziert von Noonan selbst und gemischt von David Wrench (Frank Ocean, FKA twigs), klingt „WE WERE JUST HERE“ offener, direkter, fast hymnisch. Die Band hat ihren Kompositionsprozess umgedreht: Statt von elektronischen Texturen auszugehen, begann sie mit Stimme und Struktur. Das Ergebnis sind Songs, die sich anfühlen, als würden sie in Bewegung gedacht – geschrieben für den Moment, in dem sie laut erklingen.

Dieser Gedanke führt beinahe zwangsläufig zur Bühne. Denn Just Mustard sind eine Band, die live ihre ganze Kraft entfaltet. Nach Tourneen mit The Cure, Depeche Mode und Fontaines D.C. wissen sie, wie man Räume in Schwingung versetzt, egal ob Club oder Arena. Ihre Konzerte sind kein Spektakel, sondern ein Zustand: hypnotisch, körperlich, manchmal so intensiv, dass Zeit und Raum zu verschwimmen scheinen. 2026 bringen Just Mustard dieses Erlebnis endlich wieder nach Deutschland. Zwei Konzerte im Frühjahr markieren die Rückkehr einer Band, die den Sprung von der Dunkelheit ins Licht gewagt hat und dabei klingt, als hätte sie sich selbst neu erfunden. „WE WERE JUST HERE“ ist ihr bislang hellstes, zugleich vielschichtigstes Werk: ein Rausch aus Klang, Klarheit und dem flüchtigen Gefühl, wirklich da zu sein.

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