Ein leerer Strand an der nordirischen Küste. Eine Gitarre, ein alter Küchentisch, Mikrofone, die besser in eine Garage als in ein Studio passen, und mittendrin JC Stewart: Sänger, Songwriter, Suchender. Wer seine neue Musik hört, bemerkt mehr als nur Noten und Worte: Man hört einen Künstler, der sich selbst wiedergefunden hat. John Callum Stewart, geboren 1997 in Magherafelt, Nordirland, hat in jungen Jahren bereits mehr erlebt als viele Künstler*innen in einer ganzen Karriere. Mit 18 Jahren veröffentlichte er seine erste Single, mit 21 unterschrieb er bei Warner, stand mit Lewis Capaldi auf der Bühne und schrieb Songs mit Größen wie Niall Horan oder Tom Odell. Seine EP „When the Light Hits The Room“ wurde gefeiert, TikTok machte ihn mit einer Parodie des Friends-Titelsongs über Nacht auch in den USA bekannt. Doch trotz aller Erfolge fühlte sich etwas nicht richtig an. Stewart wurde zur Projektionsfläche, zur Pop-Hoffnung – aber nicht zu sich selbst. „Ich war komplett leer“, sagt er heute rückblickend über jene Zeit. Die Musik, die er veröffentlichte, war professionell, aber nicht unbedingt persönlich. Es war die Industrie, die sprach, nicht der Künstler. Und so machte Stewart das, was viele vermeiden: Er stieg aus. Zurück nach Hause, zurück in die nordirische Landschaft, zu Familie und alten Bekannten. Nicht um aufzugeben, sondern um neu anzufangen. Das Ergebnis dieser Phase ist „Hey Babe, I'm a Mess, I'm Sorry“, ein Werk, das alles anders macht: zart, ehrlich, roh. Kein poliertes Chartprodukt, sondern ein Bekenntnis. „Wenn ich jemals wieder Musik mache, dann muss sie so klingen“, sagt Stewart. Und tatsächlich: Die neue Musik wirkt wie ein Befreiungsschlag. Mit Weggefährten wie Foy Vance, Mark Schick oder Todd Clark hat er ein Album geschrieben, das seine Wurzeln ehrt und seine Zukunft definiert. Kein glattgebügelter Pop, sondern Songs mit Tiefe, Melancholie und Widerstandskraft. Musik, die aus echter Dunkelheit geboren wurde und gerade deshalb leuchtet. Auch live will Stewart nun dorthin zurück, wo es einmal begann: auf die Bühne, ganz nah am Publikum. Mit einer Band bestehend aus alten Freunden der nordirischen Szene, bringt er seine Songs so auf die Bühne, wie sie gemeint sind – ehrlich, kraftvoll, berührend. Im September kommt JC Stewart mit dem neuen Album „Space Hurts“ auch nach Deutschland.