HEY, NOTHING

HEY, NOTHING

Nov 2025
03

Berlin Lark

Einlass: 19:00 Uhr,
Beginn: 20:00 Uhr
Präsentiert von diffus.de, kulturnews

Von außen wirkt alles fast zu glatt: Zwei junge Musiker*innen aus dem Süden der USA, beide gerade Anfang 20, mit Millionen Streams, fast 300.000 Followern auf TikTok und Instagram, und einer ausverkauften Headliner-Tour. Doch wer in die Songs des Duos Hey, Nothing hineinhört, merkt schnell: Hier geht es nicht um glatte Popfassaden, sondern um das rohe, das Ehrliche, das Unversöhnliche.
Tyler Mabry (er) und Harlow Phillips (they) – Kindheitsfreund*innen aus der Umgebung von Atlanta – machen Musik, die wie ein Tagebuch wirkt, in das mit zittriger Hand unter Tränen geschrieben wurde. Emo-Folk, nennen sie es. Und ja, das Genre klingt nach einer Kuriosität aus einem Nischenblog der späten 2000er. Doch Hey, Nothing gelingt, was wenigen gelingt: Sie machen aus Schmerz eine universelle Sprache.
Schon 2023 sorgte ihr Debütalbum „We’re Starting to Look Like Each Other“ mit Songs wie „Too Drunk to Drive“ oder „Like a Brother“ für erste Aufmerksamkeit. Es folgte die „Maine EP“, aufgenommen in einer Hütte in den gleichnamigen Wäldern – und ein echter Durchbruch. Hier verdichtete sich ihr Sound: introspektiv, literarisch, manchmal brutal ehrlich. Ihre Texte handeln von Sucht, Verlust, frühen Abschieden – Themen, die schwer wiegen, aber nie larmoyant klingen. Stattdessen blitzt immer wieder ein scharfer Witz auf, eine Ironie, die tröstet, weil sie versteht.
Im Februar 2025 erschien „33°“, das bisher reifste Werk des Duos – reduziert im Sound, klar im Ton, fast schmerzhaft direkt. Die Single „Barn Nursery“ etwa beginnt sanft, fast hypnotisch, um dann mit einem einzigen Vers ins Herz zu schlagen: „If I could’ve changed your mind / I would’ve ran that fucking light.“ Es geht um den Suizid eines Freundes – und darum, was bleibt, wenn man nichts mehr ändern kann. Dass die beiden ihre Einflüsse – Slaughter Beach, Dog, Backseat Lovers, Modern Baseball – nie nur imitieren, sondern in etwas Eigenes übersetzen, macht sie zu einer der spannendsten neuen Stimmen in der US-Indieszene.
In den USA haben sie längst Festivalbühnen wie Bonnaroo, Shaky Knees oder Lollapalooza erobert – mit nichts als zwei Gitarren, einem schmerzhaft offenen Blick auf die Welt und der Gabe, alles in Musik zu verwandeln, was andere nicht einmal laut aussprechen wollen.
Im November kommen Hey, Nothing erstmals nach Deutschland – im Rahmen ihrer Hey, Nothing’s Big Jaunt Tour spielen sie unter anderem ein exklusives Konzert in Berlin. Wer einmal erleben will, wie sich Trauer in Trost verwandelt, sollte sich die Show nicht entgehen lassen.

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