HANABIE.

HANABIE.

Hyperpop meets brachialen Metalcore, und zwar in Kombination mit knallbunter, überdrehter Cosplay-Ästhetik – wenn HANABIE. auf die Bühne kommen, ist ganz schön was los. Die japanische Frauengruppe sieht im ersten Moment so gar nicht nach hartem Metal aus und genau das ist es, was die Band so spannend macht. Die Schulfreundinnen Yukina, Matsuri, Hettsu und Chika (früher Ex-Drummerin Kaede) erschaffen seit 2018 ihre eigene Version des Genres und kreieren ihren ganz persönlichen „Harajuku-core“, der sich aus den Begriffen Metalcore und der aus Japan stammenden Harajuku-Ästhetik zusammensetzt, die wiederum ihren Namen von dem Mode-Viertel in Shibuya hat, wo Styles wie Cosplay und Lolita omnipräsent sind. Styles, denen sich die Frauen auch bedienen. Auch der Bandname ist einer Eigenkreation entsprungen, die sich aus den Geburtsmonaten der Frauen zusammensetzt, die alle im Winter und Frühling geboren sind und sich daher für den Bandnamen „hana“ (Blüte) und „bie“ (kalt) entschieden haben. Heraus kommt ein vielschichtiger Sound, der weder Angst vor melodischen Parts hat noch davor, aus vollem Herzen zu Shouten und Growlen oder auch elektronische Elemente einfließen zu lassen. Letztere geben den Releases des Quartetts genau den Hyperpop-Schliff, den die Aufmachung von HANABIE. ohnehin ausstrahlt. Denn begleitet wird der Signature-Sound mit seinen ausschließlich japanischen Lyrics von einer ebenso wichtigen, starken visuellen Ebene. Mit aufwändigen, grellen Kostümen, oft von Bassisten Hettsu selbst angefertigt und Artwork, das immer von pinklastigen, Manga-ähnlichen Figuren geziert wird, erobern die Musiker:innen erst Japan im Sturm und spätestens seit dem Debütalbum 来世は偉人!(„Reborn Superstar!“) aus 2023 die ganze Welt – eine Geschichte nach dem Charakter vom TikTok-Sound zum Power-Metal-Superstar. Möchte man Referenzen finden, klingen HANABIE. wohl am ehesten wie eine Mischung aus Enter Shikari, Babymetal und Broken by the Scream – sie selbst sehen ihre größten Vorbilder aber in der in Tokyo-ansässigen Nu-Metal-Band Maximum The Hormone. Für alle, die sich selbst davon überzeugen wollen, spielt das Quartett am 04. Juli ein Konzert in Hamburg. Beim Ticketkauf sollte man schnell sein – die letzte Europa-Tour war ruckzuck ausverkauft.

Kontakt

Kontakt