FRENCH 79

FRENCH 79

Vor ein paar Tagen erschien „Life Is Like“, die neue Single von French 79. Da ist er wieder, dieser kontemplative Sound, der die Musik des Elektropop-Pioniers so unverwechselbar macht. Seit 2014 macht Simon Henner solo Musik und eroberte damals innerhalb weniger Monate die Szene. Die Single „Between The Buttons“ aus der Debüt-EP „Angel“, ein synthieschweres Kleinod, das von einem wunderschönen Arpeggiator untermalt wird, machte ihn sofort zu einem der wichtigsten Produzenten von heute, und das nachfolgende Erfolgsalbum „Olympic“ fand schnell ein weltweites Publikum und ebnete dem Franzosen den Weg zu über 150 Konzerten rund um den Globus. Der Nachfolger „Joshua“ spielt mit seiner eigenen musikalischen Vergangenheit, und den Erinnerungen an Filmmusik und die Projekte die jeweils eine Ära prägten wie Tangerine Dream, Kraftwerk, Soft Machine, Daft Punk oder Apparat. Die zeitlosen Pioniere der synthetischen Musik bilden die Klangreferenzen, die sich ohne feste chronologische Zeitleiste mit der Atmosphäre von Science-Fiction-Blockbustern und typischen „French Touch“-Filmsoundtracks vermischen, lange bevor der Begriff überhaupt geprägt wurde. Dabei arbeitet French 79 am liebsten mit den alten Synthies, die mit ihrem speziellen und relativ warmen Klang und den vielfältigen Effektvarianten einen sehr charakteristischen Sound ergeben. Der Titel „Joshua“ verbindet dabei übrigens zwei prägende Phänomene: Einerseits das Passwort joshua, das im Film „Wargames“ eine entscheidende Rolle spielt, als auch die Jacht des legendären Seglers Bernard Moitessier. Tatsächlich hört man aus der Henners Musik immer die unendliche Weite des Meeres und das ewige Spiel der Wellen heraus: „Ich brauche die Flucht, um kreativ sein zu können. Ein zwei- oder dreitägiger Segeltörn gibt mir genug Inspiration, um mich für eine Woche im Studio einzuschließen, wenn ich wieder an Land bin.“ Ohne diese zweite Welt vor der Küste klänge der Sound des Manns aus Marseille niemals so, wie er ihn so dahinzirkelt. In seiner fein ausgebildeten Klangästhetik greift alles perfekt ineinander. Die Hörer*innen im Club sollen in die eigenen Fantasien sinken, eben genauso, wie French 79 in seinen Tracks die Quellen seines Vergnügens heraushört, einen Windstoß, eine Fahrt mit dem Segelboot, einen Skateboardtrick, den Geruch von frisch gefallenem Schnee oder das dumpfe Brüllen eines ungeduldigen Publikums. Das im Dezember wieder die Gelegenheit bekommt, den Franzosen live zu erleben.

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