FANTASTIC NEGRITO

FANTASTIC NEGRITO

Der „amerikanische Traum“ wurde viel beschrieben, oft versucht und ist insgesamt eher als Lüge in die Geschichte eingegangen. Manchmal aber gibt es Biographien, die einen doch daran glauben lassen – die von Fantastic Negrito ist so eine.
Als achtes von insgesamt 15 Kindern wurde Xavier Amin Dphrepaulezz 1968 in Massachusetts in eine stark muslimisch geprägte somalische Familie geboren. Da er unter den vielen religiösen Regeln seines Vaters litt, geriet er bereits als Jugendlicher in kriminelle Milieus und dealte mit Drogen. Während dieser Zeit brachte er sich selbst das Musizieren bei, sein großes Vorbild Prince hatte dies schließlich auch gemacht.
Anfang der 1990er schien es für ihn bergauf zugehen: der Manager von Prince brachte ihn zu Interscope Records. Unter seinem damaligen Alias „Xavier“ unterschrieb er einen lukrativen Plattenvertrag, und veröffentlichte sein Debütalbum „The X Factor“. Doch dann ein Schicksalsschlag, im Jahr 1999 war er Teil eines fast tödlichen Autounfalls, nachdem er drei Wochen im Koma lag. Durch Nervenschäden an seiner Hand konnte er keine Gitarre mehr spielen und verlor seinen Plattenvertrag. Fantastic Negrito stand wieder einmal vor dem Nichts.
Er schlug sich durch, brachte sich langsam wieder das Gitarre spielen bei, und schrieb neue Songs. Sein zweites Album „Fantastic Negrito“ veröffentlichte er 2014, das erste unter dem gleichnamigen neuen Künstlernamen.
Mit dem Nachfolge-Album „The Last Days of Oakland“ gelang ihm nach über 20 (!) Jahren endlich der kommerzielle Durchbruch – er gewann damit außerdem den Grammy als „best contemporary blues album“.
Seine furiose Mischung aus Blues, Folk, R&B und Americana-Rock begeistert seitdem viele Fans aus aller Welt: 2019 gewann er wiederholt den Grammy als bestes Blues-Album für „Please Don’t Be Dead“, und 2020 mit „Have You Lost Your Mind Yet“ direkt nochmal.
Auf dem 2022 veröffentlichten „White Jesus Black Problems“ erzählt er so politisch wie nie zuvor – das Konzeptalbum beschreibt die fiktionalisierte Geschichte seiner Vorfahren. Die Liebesgeschichte einer weißen Magd und einem schwarzen Sklaven im Virginia der 1750er spielt mit den bösen Realitäten von Rassismus und Kapitalismus und der gleichzeitig großen Bedeutung von Freiheit und Liebe.
Fantastic Negrito erzählt oft, dass ihm die Musik mehr als einmal das Leben gerettet hat. Nirgends wird dies so offensichtlich wie bei seinen Konzerten - die Mischung aus purem Spaß an der Unterhaltung und handgemachter Kunst ist ansteckend. Seine Bühnenpräsenz konnte er schon auf legendären Festivals wie dem Glastonbury, Newport Folk oder Lollapalooza Festival beweisen. Und im Herbst endlich auch in hier, für drei Konzerten bringt Fantastic Negrito ein kleines Stück amerikanischer Freiheit und Hoffnung nach Deutschland.

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