Dan Croll ist ein Solokünstler mit einer Vielseitigkeit, die selbst manche Band erblassen lässt. Sein musikalischer Ansatz umfasst Electro-Sounds, die ihn in die Clubszene katapultieren, und enge Verbindungen zur Folk-Szene, wo ihn Communion Records entdeckte und auf ihre „New Faces“-Compilation setzte. Croll, ein Multiinstrumentalist, hat mit seinen Songwriting-Fähigkeiten bereits Legenden wie einen Ex-Beatle beeindruckt.
2012 begann Crolls Aufstieg, als seine Demoaufnahme „Marion“ als Q Essential Download in Großbritannien die Runde machte. Der nächste Demo-Track „Home“ lief bald bei Steve Lamacq auf 6 Music, bis schließlich seine offizielle Debütsingle „From Nowhere“ vom britischen Radio 1 gefeiert wurde. Seine markante Buddy-Holly-Brille täuscht leicht über seine Vergangenheit hinweg: Einst war er ein Rugby-Wunderkind, dessen Profi-Karriere durch einen Beinbruch gestoppt wurde. Der 23-Jährige, der als Türsteher in einem Nachtclub arbeitete und über einem Strip-Lokal in Liverpool lebte, zeigt in seinen gefühlvollen Akustikklängen eine andere Facette.
Geboren 1990 in Trentham, einem Vorort von Stoke-On-Trent, trat Croll in die Fußstapfen seiner musisch begabten Mutter, die Jazz, Blues und Folk liebte. Seine erste musikalische Liebe galt dem Nu-Metal von Blink-182 und Sum 41, bevor ihn seine Schwester mit The Strokes und The Libertines bekannt machte. Von den Beach Boys über Beirut bis zu Grizzly Bear: Crolls musikalischer Horizont war breit gefächert. Schon als Teenager beherrschte er Gitarre, Bass, Klavier, Schlagzeug und sogar Trompete. Die Wochenenden verbrachte er meist in Liverpool bei Verwandten, was ihn später ans Liverpool Institute for Performing Arts führte. Dort studierte er Musik und wurde von Größen wie Eddie Lundon (China Crisis) und Keith Mullin unterrichtet. Bald gewann er den Preis „Songwriter of the Year“ vom Musicians Benevolent Fund und hatte eine private Session mit Sir Paul McCartney, der seine Arbeit lobte und sie als „groovy“ bezeichnete.
Crolls Kompositionen sind eine Balance zwischen akustischen und elektronischen Klängen, wie in den Tracks „Home“ und „Marion“ deutlich wird. Mit seiner ersten Single „From Nowhere“ erzielte er große Aufmerksamkeit: Der Song lief auf UK-Sendern wie Radio 1, XFM und 6 Music und erreichte bei SoundCloud schnell 100.000 Plays. Er führte sogar die Hype Machine-Charts an.
Croll, halb Troubadour, halb Electro-Wizard, ist ein Update zu Beck und das Bindeglied zwischen Jake Bugg und Joe Mount. Sein Debütalbum „Sweet Disarray“ erschien 2014 auf Deram Records. „Ich will dafür sorgen, dass Musik, in der wirklich Leben steckt, die Geschichten erzählt, die ehrlich ist, endlich zum Mainstream wird“, sagt Croll. „Es geht mir um Musik, die wirklich von Herzen kommt.“
Sein jüngstes und viertes Album „Fools“, das im Mai 2023 erschien, zeigt Croll an einem Scheideweg. Nach fünf Jahren in L.A., die seinen Sound veränderten, stellt „Fools“ die Frage, ob es Zeit ist, nach Hause zurückzukehren. Das Album, aufgenommen in den legendären Spacebomb Studios in Richmond, Virginia, spannt ein Netz aus Country, Disco und Psychedelika. Mitproduziert von Croll selbst, erhielt es Lob von Kritiker*innen und Fans gleichermaßen
„Ein wunderbares Beispiel für einen Songwriter, der tut, was ihm natürlich ist“, urteilt Clash. „Pop-perfekte Schönheit“, lobt die Sunday Times. „Dan umgeht nicht so sehr Genres, sondern erobert mehrere gleichzeitig“, bemerkt PRS. Croll bleibt ein Künstler, der mit seiner ehrlichen und vielseitigen Musik berührt.