Craig Finns verschlungene Karrierepfade als Musiker reichen bis in die 90er Jahre zurück: Als Lead der Indieband Lifter Puller war er an drei Alben und einer EP beteiligt, bevor es ihn schließlich von Minnesota nach New York zog. 2003 gründete er mit seinem Bandkollegen Tad Kubler The Holy Steady, deren einzigartige Mischung aus verdichteten, erzählenden Lyrics und massiven Rock-Gitarren nicht nur die wohlwollende Aufmerksamkeit der Musikpresse, sondern auch einer weltweiten Fanbase auf sich zog. Mit „The Price of Progress“ erschien im März letzten Jahres das neunte Studioalbum der Band.
Doch auch als Solokünstler war Craig Finn äußerst produktiv: Seit seinem Debütalbum 2012 hat er eine Triologie an Solo-LPs veröffentlicht, 2019 folgte außerdem sein erstes Buch „I Can’t Keep Saying Thank You”, eine Sammlung seiner Songtexte. 2021 veröffentlichte er ein Doppelalbum mit B-Seiten und Outtakes, das von einer limitierten Graphic Novel begleitet wurde. Im Mai 2022 sorgte schließlich sein fünftes Soloalbum „A Legacy Of Rentals“ für Aufsehen, in dem er eindrucksvoll sein Können als erfahrener Rock-Songwriter, Storyteller und Schöpfer detailreich ausgearbeiteter narrativer und musikalischer Welten unter Beweis stellte. Ab 2022 näherte er sich dem Mikrofon außerdem noch auf andere Weise: Im Podcast „That’s How I Remember It“ untersucht er im Gespräch mit Musik-, Film- und Textschaffenden die Verbindungen zwischen Erinnerungen und Kreativität. Hörer*innen entdecken in jeder Folge eine andere, eigene Art, die Welt wahrzunehmen und Lebenserfahrungen künstlerisch zu verarbeiten.
Craig Finn wird auf seiner Deutschland-Tour von Kathleen Edwards begleitet, die seit Jahrzehnten als Urgestein nordamerikanischer Roots-Musik gilt. Bereits ab ihrem verträumt-warmen Debütalbum „Failer“ aus dem Jahr 2002 schien ihre Musik immer ein wenig außerhalb der Zeit zu existieren, sich eindeutigen Zuschreibungen zu entziehen: „Niemand wusste, wie man meine Musik nennen sollte”, sagt sie selbst im Rückblick auf ihre Anfangsjahre. In ständiger musikalischer Bewegung hat sie seither mit ihrer einzigartigen Mischung aus Alt-Country, Folk und Heartland-Rock&Roll die Grenzgebiete zwischen den Genres erkundet. Mit Erfolg: Ihr früher Sound hat ihr eine ganze Handvoll Juno-Nominierungen sowie Top-40-Platzierungen in den USA und Kanada eingebracht, mit „Voyager“ landete sie 2012 schließlich auf Platz 2 der kanadischen Albums-Charts. Nach einer längeren Pause vom Musikbusiness kehrte sie 2020 mit dem Album „Total Freedom“ auf die Bildfläche zurück, das sowohl ihre Musik als auch ihre Hörer*innenschaft neu aufstellte. In ihrer dritten Dekade als Musikerin hat Edwards nicht nur die Fackel von Legenden wie Tom Petty, Neil Young und Lucinda Williams weitergetragen, sondern auch Räume für junge, inspirierende Künstler*innen geschaffen, die so wie sie die Grenzen zwischen Genres und Generationen verschwimmen lassen.