CLARA YSÉ

Clara Ysé singt nicht einfach – sie entfesselt. Ihre Stimme ist wie ein Sturm, mal leise rauschend, mal mit voller Wucht. Mit ihrem Debütalbum „Oceano Nox“ zeigt sie, dass Musik mehr sein kann als Melodie und Rhythmus: Sie ist Ausdruck, Widerstand und Sehnsucht zugleich. Schon ihre erste EP „Le Monde s’est dédoublé“ aus dem Jahr 2018 ließ aufhorchen. Französische und spanische Texte, ein Klang, der von Sehnsucht und Aufbruch erzählt. Mit dem neuen Album geht sie weiter: tiefer, wilder, kompromissloser. Ihre Musik ist eine Fusion aus elektronischen Klanglandschaften, Chören und akustischen Instrumenten. Mal klingt sie verletzlich und zart, dann wieder voller Kraft und Dringlichkeit. Ambroise Willaume (Sage) hat die Platte mitproduziert, Renaud Letang (Feist) hat sie abgemischt. Doch das Herz dieses Werks schlägt unüberhörbar in Clara Ysés Brust. Der Weg dorthin war nicht leicht. Clara Ysé, geboren 1992 in Paris, wuchs mit der Geige in der Hand auf. Ihre Mutter schenkte ihr dann die erste Gitarre, mit acht Jahren bekam sie Gesangsunterricht. Schon damals war klar, dass diese Stimme nicht in den Chor gehört, sie gehört nach vorne. Doch Clara suchte lange nach ihrer eigenen Sprache. Sie ließ sich von großen Sängerinnen wie Janis Joplin, Mercedes Sosa und Nina Hagen inspirieren. Frauen, die Stärke und Verletzlichkeit vereinen. Gleichzeitig zogen sie moderne Innovator*innen wie Rosalía und Kendrick Lamar in ihren Bann. Clara Ysé wollte nicht nachahmen, sondern erschaffen. Ihre Lieder sind von Leben und Verlust gezeichnet. Den Tod ihrer Mutter im Jahr 2017 verarbeitete sie in den ersten eigenen Songs. „Magicienne“ erzählt von ihrer ersten Liebe zu einem Mädchen und von der Hoffnung auf eine Welt, in der Liebe nicht durch Rollenbilder begrenzt wird. Ysé will Grenzen sprengen, musikalisch und gesellschaftlich. Ihre Stimme bricht durch Schichten von Klang und Konvention, sie reißt mit und bleibt haften. Am 3. Juni wird Clara Ysé das Prachtwerk in Berlin mit genau dieser Energie erfüllen. Ein Konzert, das mehr verspricht als Musik, ein Erlebnis, das noch lange nachklingt.