Als Bobby Alu im vergangenen Herbst bei uns auf Tour war, hat er das Glück im Gepäck gehabt. Und noch dazu die australische Sonne, den Pazifikstrand seiner Heimat an der Gold Coast, eine Menge Humor und natürlich seine umwerfende Musik. Diesen Sound, der zwischen Soul und Reggae, Roots und polynesischen Rhythmen, Pop-Attitude und zurückgelehnter Relaxtheit changiert, macht dem Australier mit Wurzeln auf Samoa keiner nach. Kein Wunder, dass Radio Australia das neue Genre Pacific Reggae Tunes für ihn erfand. Das konnte man schon spüren, als er noch Xavier Rudds Percussionist war und ihn bei uns auf seinen Touren begleitete. Der Rhythmus ist die Grundlage, die Stimme lässt die Sonne in die Herzen scheinen, die Ukulele bringt den Südsee-Flair mit und das Publikum die Begeisterung. Auf etlichen Alben hat Alu seit 2010 seine Songs eingespielt, zuletzt erschien mit „Keep It Tropical“ eine geradezu programmatisch betitelte Platte. Es tropisch zu halten, bedeutet, die Dinge im Blick zu behalten, Positivität zu verbreiten, ohne die harten Dinge zu beschönigen, und den Menschen ein Gefühl der Gemeinschaft zu vermitteln. Das gelingt ihm mit seinen Songs, vor allem wenn er auf der Bühne steht. Nicht umsonst genießt er einen Ruf als Weltklasse-Performer. Und bestätigt ihn jedes Mal aufs Neue. Wer eines der Konzerte im vergangenen Jahr erlebt hat, kann mit Sicherheit bestätigen: Musik hat die Kraft, Menschen zusammenzubringen, aus einer Gruppe Fremder eine feiernde Menge von Freund*innen zu machen. Das ist wohl das Schönste was man über die Shows des Australiers sagen kann. Wer es nicht erlebt hat, bekommt in diesem Oktober noch einmal die Gelegenheit dazu, wenn Bobby Alu wieder zu uns kommt, um den dunklen Herbst in einen pazifischen Frühling zu verwandeln.